Linux-Client installieren¶
Section author: @cweikl, @dorian
linuxmuster.net stellt für Ubuntu-Clients das Paket linuxmuster-linuxclient7
bereit. Es führt automatisiert den Domänenbeitritt aus und das vereinheitlicht das Management von Liux- und Windowsclients durch Auslesen der GPO-Konfigurationen im Active Directory.
Offiziell wird aktuell nur Ubuntu 20.04 mit gdm3 und Gnome unterstzützt. Andere Ubuntu-basierte Distributionen mit gdm3 und Gnome könnten aber auch funktionieren.
Voraussetzung¶
- Du hast bereits:
PC im Netz angeschlossen / VM angelegt und geeignete Netzwerkverbindung definiert
Eine Hardwareklasse für den PC/die VM konfiguriert
PC/VM als Rechner augfenommen
PC/VM via PXE mit Linbo gestartet
Die Festplatte mit Linbo partitioniert und formatiert
Falls du das noch nicht getan hast, starte zuerst mit den Schritten, die im Kapitel Drucker einbinden beschrieben werden und mache erst danach hier weiter.
Einrichten eines Linux-Clients¶
Client OS installieren¶
Gib im PC / in der VM nun an, dass von dem gewünschten ISO-Image / der Installations-DVD gestartet werden soll. Hierbei musst du darauf achten, die Boot-Reihenfolge so zu ändern, dass nicht mehr vom Netzwerk, sondern von der ISO-Datei / der Installations-DVD gebootet wird.
Starte nun den PC/die VM mit den neuen Einstellungen, sodass Ubuntu vom ISO-Image / von der Installations-DVD startet. Nachdem der Start ausgeführt wurde, wähle auf dem ersten Bildschirm aus, dass du Ubuntu installieren möchtest.
Installation Ubuntu¶
Gib in den ersten Schritten der Installation die gewünschte Sprache und Tastaturbelegung an.
Bei der Installationsart
wählst du Etwas Anderes
aus.
Du hattest mit Linbo ja bereits die Festplatte partitioniert und formatiert.
Es werden dir also die bereits vorhandenen Partitionen und Dateisysteme angezeigt. Je nach genutzter Virtualisierungsumgebung / Hardware können die Festplattenbezeichnungen hier auch als /dev/sda
und die Partionen als /dev/sda1
etc. angezeigt werden.
Wähle, wie in der nachstehenden Abb. zu sehen, die Partition aus, auf der Ubuntu installiert werden soll.
Klicke nun auf Ändern
und es erscheint das nächste Fenster:
Belasse die angezeigte Größe und das Dateisystem. Setze den Haken bei Partition formatieren
und wähle als Einbindungspunkt
das Root-Verzeichnis /
aus.
Klicke auf ok
und es werden nochmals alle Einstellungen angezeigt:
Sind diese Einstellungen korrekt, so setze die Installation mit dem Button Jetzt installieren
fort.
Im Verlauf der Installation wirst du nach dem Namen für den Computer und dem Benutzername und Kennwort für den neuen Administrator gefragt. Gib hier als Benutzername linuxadmin
ein. Beim Namen des Rechners musst du den Namen des PCs / der VM angeben, wie du ihn in der Gerätekonfiguration des festgelegt hast.
Am Ende der Installation wirst du aufgefordert, den Rechner neu zu starten. Fahre die VM herunter und werfe das ISO-Image / die Installations-DVD aus.
Erstimage erstellen¶
Passe die Boot-Reihenfolge für den PC / die VM jetzt so an, dass diese wieder via PXE bootet. Du siehst dann die Startoptionen in Linbo für das installierte Ubuntu 20.04.
Klicke nun unten rechts auf das Werkzeug-Icon, um zum Menü für die Imageerstellung zu gelangen.
Du wirst nach nach dem Linbo-Passwort gefragt. Gebe dieses ein. Deine Eingabe wird hierbei nicht angeziegt.
Klicke dann auf anmelden
und du gelangst zu folgender Ansicht:
Klicke auf das große Festplatten-Icon, das in der Ecke rechts unten farblich markiert ist, um nun ein Image zu erstellen. Anstatt des Festplatten-Icons wird bei dir eventuell das Icon des Betriebssystems angezeigt, dass du in der WebUI festgelegt hast.
Es wird ein neues Fenster geöffnet:
Wähle aus, dass du ein neues Image erstellen möchtest, gib einen Namen für das Image an und klicke auf erstellen + hochladen
.
Erscheint die Meldung, dass das Image erfolgreich hochgeladen werden konnte, so klicke unten rechts auf das oberste Symbol, um dich abzumelden.
Imagenamen eintragen (HWK)¶
Nachdem du nun das Image erstellt hast, musst du es noch deiner Hardwareklasse zuweisen. Denn zu Beginn hattest du bei der Rechneraufnahme für das Basisimage noch None
eingetragen, bzw. stehen gelassen.
Gehe dazu in der WebUI auf Geräteverwaltung -> Linbo -> Gruppen -> <hwk auswählen>
. Wähle hier unter Partitionen
dein Betriebssystem (Reiterkarte OS
) aus und klicke das Stift-Icon. Klicke in dem sich öffnenden Fenster die Reiterkarte unter OS
und klicke unter dem Eintrag Basisimage
auf die Drop-down Liste und wähle das erstellte Image aus. (vgl. hierzu auch das Vorgehen unter Muster-Clients und Rechneraufnahme).
Übernehme die Eintragungen jeweils mit SPEICHERN
.
Klicke in der WebUI unter der Geräteverwaltung -> Speichern & Importieren
.
Starte danach den Client erneut mit Linbo und klicke nun das große Festplattensymbol bzw. das Symbol, welches du ausgewählt hast, um Ubuntu synchronisiert zu starten.
Paket linuxmuster-linuxclient7 installieren¶
Melde dich an dem gestarteten Ubuntu 20.04 als Benutzer linuxadmin
an.
Installiere das Paket linuxmuster-linuxclient7
wie folgt:
Trage das linuxmuster.net Repository ein
Trage den GPG Schlüssel hierfür ein
Installiere das Paket
1. Schritt¶
Öffne ein Terminal unter Ubuntu mit strg+t
oder klicke unten links auf die Kacheln und gebe in der Suchzeile als Anwendung Terminal
ein.
Erstelle im Terminal die Datei lmn7-client.list
, um das Repository für den linuxmuster-client einzubinden. Rufe hierzu für den Editor Nano mit folgendem Befehl auf: sudo nano /etc/apt/sources.list.d/lmn7-client.list
und trage folgende Zeile ein:
deb [trusted=yes] https://archive.linuxmuster.net focal/
2. Schritt¶
Lade den Schlüssel des Archivs herunter und installiere ihn:
wget -O - https://archive.linuxmuster.net/archive.linuxmuster.net.key | sudo apt-key add -
Aktualisiere die Paketinformationen mit sudo apt update
.
Es kann sein, dass du den Hinweis erhältst, dass es GPG-Fehler gibt:
Diesen Fehler kannst du beheben, indem du folgenden Befehl ausführst:
sudo apt -o Acquire::AllowInsecureRepositories=true -o Acquire::AllowDowngradeToInsecureRepositories=true update
Der Fehler wird zwar weiterhin angezeigt, du kannst nun aber das linuxmuster-linuxclient7 - Paket installieren.
3. Schritt¶
Führe die Installation des Pakets mit sudo apt install linuxmuster-linuxclient7 -y
durch.
Setup¶
Um den Domänenbeitritt auszuführen, rufe das Setup des linuxmuster-linuxclient7 auf:
sudo linuxmuster-linuxclient7 setup
Für den Domänenbeitritt wird das Kennwort des Domänen-Admins global-admin
abgefragt.
Am Ende des Domänenbeitritts erfolgt eine Bestätigung, dass dieser erfolgreich durchgeführt wurde. Falls nicht, musst du das Setup für den linuxmuster-linuxclient7 erneut durchlaufen.
Image vorbereiten¶
Der Linux-Client muss nun für die Erstellung des Images vorbereitet werden. Rufe hierzu den Befehl auf:
sudo linuxmuster-linuxclient7 prepare-image -y
Der Client erhält daruch Aktualisierungen und es werden einige Dateien (journalctl & apt-caches) aufgeräumt, um Speicherplatz im Image zu sparen.
Hint
Danach sollte unbedingt S O F O R T ein neues Image mit Linbo erstellt werden. Beim Neustart via PXE darf Ubuntu N I C H T gestartet werden.
Image erstellen¶
Führe einen Neustart des Linux-Client durch, sodass die VM via PXE in Linbo bootet.
Nun erstellst du in Linbo - genauso wie zuvor unter Erstimage erstellen beschrieben - das Image des neuen Muster-Clients für Linux. Achte hierbei darauf, dass du dieses Mal NICHT neues Image erstellen
, sondern aktuelles Image ersetzen
auswählst.
Wurde der Vorgang erfolgreich beendet, kannst du dich wieder abmelden und den vorbereiteten Linux-Client synchronisiert starten. Nun sollte die Anmeldung mit jedem in der Schulkonsole eingetragenen Benutzer funktionieren.
Eigene Anpassungen im Image¶
Um den Linux-Client als Mustervorlage zu aktualisieren und Anpassungen vorzunehmen, startest du den Client synchronisiert und meldest dich mit dem Benutzer linuxadmin
an.
Danach installierst du die benötigte Software und nimmst die gewünschten Einstellungen vor.
Beispielsweise installierst du auf dem Linux-Client zuerst Libre-Office:
sudo apt update
sudo apt install libreoffice
Hast du alle Anpassungen vorgenommen, musst du den Linux-Client noch zur Erstellung des Images vorbereiten.
Das machst du mit folgendem Befehl:
sudo linuxmuster-linuxclient7 prepare-image
Hint
Sollte während des Updates oder der Image-Vorbereitung die Meldung erscheinen, dass lokale Änderungen der PAM-Konfiguration außer Kraft gesetzt werden sollen, wähle hier immer Nein
(siehe Abb.), da sonst der konfigurierte Login nicht mehr funktioniert.
Solltest du versehentlich ja
ausgewählt haben, kannst du die Anmeldung mit folgendem Befehl reparieren:
sudo linuxmuster-linuxclient7 upgrade
Im Anschluss startest Linux-Client neu und erstellst wiederum, wie zuvor beschrieben, ein neues Image. Auch hier: wähle NICHT neues Image erstellen
, sondern aktuelles Image ersetzen
aus.
Serverseitige Anpassungen¶
Damit der Linux-Client die Drucker automatisch ermittelt und der Proxy korrekt eingerichtet wird, ist es erforderlich, dass auf dem linuxmuster Server einige Anpassungen vorgenommen werden.
Proxy-Einstellungen¶
Bei der Anmeldung vom Linux-Client werden sog. Hook-Skripte ausgeführt.
Diese finden sich auf dem linuxmuster Server im Verzeichnis: /var/lib/samba/sysvol/linuxmuster.lan/scripts/default-school/custom/linux/
.
Hint
Ersetze linuxmuster.lan
durch den von dir beim Setup festgelegten Domänennamen.
Hier findet sich das Logon-Skript (logon.sh
). Es wird immer dann ausgeführt, wenn sich ein Benutzer am Linux-Client anmeldet.
In diesem Logon-Skript musst du die Einstellungen für den zu verwenden Proxy-Server festlegen, sofern dieser von den Linux-Clients verwendet werden soll.
Editiere die Datei /var/lib/samba/sysvol/linuxmuster.lan/scripts/default-school/custom/linux/logon.sh
und füge folgende Zeilen hinzu. Passe die PROXY_DOMAIN
für dein Einsatzszenario an.
PROXY_DOMAIN=linuxmuster.lan #change it to your DOMAIN
PROXY_HOST=http://firewall.$PROXY_DOMAIN
PROXY_PORT=3128
# set proxy via env (for Firefox)
lmn-export no_proxy=127.0.0.0/8,10.0.0.0/8,192.168.0.0/16,172.16.0.0/12,localhost,.local,.$PROXY_DOMAIN
lmn-export http_proxy=$PROXY_HOST:$PROXY_PORT
lmn-export ftp_proxy=$PROXY_HOST:$PROXY_PORT
lmn-export https_proxy=$PROXY_HOST:$PROXY_PORT
# set proxy gconf (for Chrome)
gsettings set org.gnome.system.proxy ignore-hosts "['127.0.0.0/8','10.0.0.0/8','192.168.0.0/16','172.16.0.0/12','localhost','.local','.$PROXY_DOMAIN']"
gsettings set org.gnome.system.proxy mode "manual"
gsettings set org.gnome.system.proxy.http port "$PROXY_PORT"
gsettings set org.gnome.system.proxy.http host "$PROXY_HOST"
gsettings set org.gnome.system.proxy.https port "$PROXY_PORT"
gsettings set org.gnome.system.proxy.https host "$PROXY_HOST"
gsettings set org.gnome.system.proxy.ftp port "$PROXY_PORT"
gsettings set org.gnome.system.proxy.ftp host "$PROXY_HOST"
Drucker vorbereiten¶
Hint
Dies sind nur kurze allgemeine Hinweise. Im Kapitel Drucker einbinden findet sich eine ausführliche Anleitung.
Damit die Drucker richtig gefunden und via GPO administriert werden können, ist es erforderlich, dass jeder Drucker im CUPS-Server als Namen exakt seinen Hostnamen aus der Geräteverwaltung bekommt.
Die Zuordnung von Druckern zu Computern geschieht auf Basis von Gruppen im Active Directory. Im Kapitel Drucker einbinden gibt es weitere Informationen dazu.
Damit auf jedem Rechner nur die Drucker angezeigt werden, die ihm auch zugeordnet wurden, muss auf dem Server in der Datei /etc/cups/cupsd.conf
der Eintrag Browsing On
auf Browsing Off
umgestellt werden. Tut man dies nicht, werden auf jedem Rechner ALLE Drucker angezeigt, nicht nur die ihm zugeteilten.